Was ist los auf Mallorca?
Wer in den letzten Monaten nach einer Ferienwohnung auf Mallorca gesucht hat, ist oft nicht fündig geworden. Bereits seit 2017 läuft auf Mallorca eine Gesetzesinitiative des Inselrates, die auf eine massive Einschränkung der Ferienvermietung von Wohnungen abzielt. Die Regierung will damit mehr Wohnraum für Einheimische schaffen und die hohen Touristenzahlen in bestimmten Region reduzieren.
Die Vermietung einer Ferienwohnung auf Mallorca war noch nie zulässig. Nach einem Artikel der Mallorca-Zeitung lag es an einer Mischung aus unklaren Zuständigkeiten, fehlenden Kontrollen und dem Boom der Vermittlungsportale, dass Apartments auf den Inseln trotzdem in großer Zahl an Urlauber vermietet wurden. Für die Vermietung von Ferienwohnungen ist jedenfalls zukünftig eine Lizenz erforderlich, die bisher kein Wohnungseigentümer hat und die momentan auch nicht erteilt wird. Die spanischen Behörden haben bereits alle großen Plattformen wie AirBnB oder Homeaway/FewoDirekt abgemahnt und mit hohen Bußgeldern (250-500.000 EUR) dazu gezwungen, die Ferienwohnungen auf der Insel aus ihrem Angebot zu entfernen.
Zudem überprüfen die Behörden die Wohnungen angeblich stichprobenartig auf Urlaubsgäste. Auch dass missgünstige Nachbarn die Behörden alarmiert haben, soll schon häufig vorgekommen sein. Diese gesetzliche Veränderung könnte ein großes Problem für viele Eigentümer von Apartments auf der Insel werden. Viele von ihnen haben die Einnahmen aus der Ferienvermietung in ihrem Finanzierungskonzept fest eingeplant.
Für die Urlauber bedeutet es keine Verbesserung: weniger Auswahl bei den Unterkünften, weiter steigende Preise für die „legalen“ Angebote und noch vollere Hotels.
Wo gelten die Einschränkungen?
Zwischenzeitlich gibt es eine Übersichtskarte, auf der die Regionen mit ihren unterschiedlichen Einschränkungen dargestellt sind. Mehr Informationen dazu findet Ihr in der Mallorca-Zeitung.
Die größten Einschränkungen (auf der Karte rot markiert) gibt es im Süden: im zu Llucmajor gehörenden Teil der Playa de Palma, in Peguera, Santa Ponça und Palmanova-Magaluf. Hier werden voraussichtlich auch zukünftig keine Lizenzen für die Vermietung von Apartments erteilt. Aber auch in vielen anderen Orten auf der ganzen Insel (orange, lila und blau markiert) gibt es eine spürbare Verknappung des Angebotes für Ferienwohnungen.
Was ist die Alternative zu einer Ferienwohnung auf Mallorca?
Die Hotelbranche und auch die Vermietung von ganzen Ferienhäusern (mit entsprechender Lizenz) sind hiervon nicht betroffen. Sie sind also die lachenden Dritten und dürften in diesem Jahr noch besser ausgelastet sein als bislang ohnehin schon.
Nach einer Übergangszeit dürften dann auch wieder einige Ferienwohnungen ins Angebot kommen. Es gelten aber selbst für lizensierte Anbieter massive Einschränkungen, wie Vermietung an maximal 60 Tagen im Jahr und maximal 3 Objekte pro Eigentümer.
Legale Angebote für Ferienhäuser (und später auch -wohnungen) sind auf den gängigen Plattformen wie booking.com an der Registrierungsnummer der offiziellen Lizenz zu erkennen. Diese muss zukünftig immer angegeben werden.